Weltblutspendetag 2024 - alle wichtigen Fragen und Antworten rund um die Blutspende
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Weltblutspendetag 2024 - alle wichtigen Fragen und Antworten rund um die Blutspende

Den heutigen „Weltblutspendetag“ wollen wir als Anlass nehmen, Sie rund um das Thema Blutspende zu informieren. Sind Sie selbst BlutspenderIn und tragen so einen wichtigen Beitrag zum Allgemeinwohl bei? Oder gehören Sie sogar zu den Personen, die selbst bereits eine Blutspende erhalten haben? Kennen Sie eigentlich Ihre eigene Blutgruppe?

In Deutschland spenden nur etwa 3% der Bevölkerung regelmäßig. Der tägliche Bedarf an Blutspenden in Deutschland liegt bei rund 15.000, um die Versorgung der Patienten in den Kliniken sicherzustellen. Es besteht eine hohe Nachfrage an Blutspenden, um den täglichen medizinischen Bedarf langfristig decken zu können. Jede einzelne Person zählt - auch Sie!

Warum sollte ich Blutspenden?

 Gründe für die Blutspende:

  • Leben retten: Jede Blutspende kann bis zu drei Leben retten, da das Blut in seine Bestandteile (rote Blutkörperchen, Plasma und Thrombozyten) aufgeteilt wird.
  • Medizinische Versorgung: Blutspenden sind unerlässlich für Operationen, Unfallopfer, Krebsbehandlungen und chronische Krankheiten.
  • Eigene Gesundheit: Regelmäßige Spender werden vor jeder Spende medizinisch untersucht, was zur Früherkennung von Gesundheitsproblemen beitragen kann.
  • Gemeinschaftliche Unterstützung: Durch die Blutspende leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung Ihrer Gemeinschaft.
  • Dankbarkeit und Belohnung: Viele Menschen empfinden Dankbarkeit und ein Gefühl der Erfüllung durch die altruistische Handlung des Blutspendens. In einigen Ländern gibt es auch Aufwandsentschädigungen.

 

Was ist eine Vollblutspende?

Bei einer Blutspende wird in der Regel etwa 500 Milliliter Blut abgenommen. Diese beinhaltet alle Blutkomponenten (Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten, Blutplasma). Diese Menge entspricht ungefähr einem halben Liter und ist für einen gesunden Erwachsenen gut verträglich. Die genaue Menge kann leicht variieren, je nach den Richtlinien des jeweiligen Landes oder der Blutspendeeinrichtung. Da der Körper eine gewisse Regenerationszeit benötigt muss der Abstand zwischen zwei Blutspenden mindestens 8 Wochen betragen. Frauen dürfen viermal im Jahr Blut spenden, Männer hingegen sechsmal. Dies lässt sich mit dem geringeren Hämatokritwert erklären, das bedeutet, Frauen haben eine geringere Anzahl an Erythrozyten (rote Blutkörperchen). Eine Blutkonserve weist eine maximale Haltbarkeit von 42 Tagen auf.

 Alternativen zur Vollblutspende

 Zusätzlich zur Vollblutspende gibt es auch andere Formen der Blutspende, wie die Plasmaspende und die Thrombozytenspende, bei denen unterschiedliche Mengen und Bestandteile des Blutes entnommen werden:

  • Plasmaspende: Bei einer Plasmaspende wird nur das Plasma, der flüssige  gelbliche Anteil des Blutes, entnommen. Dabei werden typischerweise abhängig vom Körpergewicht des Spenders, zwischen 600 und 800 ml Plasma gesammelt. Dieses besteht zu 90% aus Wasser. Der Rest sind Nährstoffe, Hormone, Mineralien und mehr als 120 verschiedene Eiweißstoffe.und übernimmt im Körper alsTransport- und Speichermedium lebenswichtige Aufgaben. Das restliche Blut und somit nicht benötigten Blutbestandteile (Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten) werden dem Spender wieder zurückgegeben. Aus dem Blutplasma werden wertvolle Stoffe für Arzneimittel gewonnen, die zur Behandlung lebensbedrohlicher Krankheiten benötigt werden etwa bei Blutgerinnungsstörungen oder einer Immunabwehrschwäche. Das Spendeintervall liegt dabei deutlich kürzer als bei Vollblutspenden. Es können bis zu 60 Plasmaspenden pro Jahr geleistet werden. Zwischen den Spenden müssen mindestens 2 Tage liegen. Das Deutsche Rote Kreuz empfiehlt einen Abstand von 7 Tagen.

 

  • Thrombozytenspende: Bei der Thrombozytenspende werden die Blutplättchen (Thrombozyten) gesammelt, während die roten Blutkörperchen und das Plasma zurückgegeben werden. Die Thrombozyten haben einen hohen Stellenwert beim Verschluss von Wunden, der Blutgerinnung und der Immunschwäche. Meist erhalten Personen, die an Leukämie oder sonstigen Krebserkrankungen leiden, eine Thrombozytenspende, da sie eigenständig Blutplättchen nicht mehr nachbilden können. Dies tritt beispielsweise nach einer Knochenmarktransplantation auf oder nach schweren Unfällen oder Lebertransplantationen. Das empfohlene Spendeintervall liegt bei 14 Tagen, sodass max. 25 Spenden pro Jahr getätigt werden können. Die Haltbarkeit von Thrombozyten liegt bei nur 4 Tagen. Der Ablauf ist mit dem der Plasmaspende vergleichbar. Es werden Thrombozyten sowie ein Anteil an Plasma aus dem Blut gefiltert. Restliche Komponenten werden dem Körper wieder zurückgegeben.


    Um die drei Verfahren unterscheiden zu können, hilft eine dementsprechende Übersicht, in der alle drei Verfahren direkt verglichen werden.

     

    Kriterium

    Vollblutspende

    Plasmaspende

    Thrombozytenspende

    Spendevolumen

    500 ml

    600-800 ml Plasma

    Individuell

    Dauer des Verfahrens

    10-15 Minuten

    45-60 Minuten

    60-120 Minuten

    Häufigkeit der Spenden

    Alle 8-12 Wochen

    3-7 Tage

    14 Tage

    Verwendung der Spende

    Notfälle, Operationen, Anämie

    Verbrennungen, Gerinnungsstörungen, Schock

    Krebspatienten, Transplantationen, schwere Blutungen

    Haltbarkeit

    42 Tage

    Bis zu 2 Jahr (gefroren)

    4 Tage

    Wer darf spenden

    Gesunde Erwachsene, 18-65 Jahre, mind. 50 kg

    Gesunde Erwachsene, 18-65 Jahre, mind. 50 kg

    Gesunde Erwachsene, 18-65 Jahre, mind. 50 kg

    Aufwandsentschädigung

    Nein

    Ja

    Ja

     

     Was ist der Rhesusfaktor und warum ist dieser so wichtig?

    Der Rhesusfaktor (Rh-Faktor) ist ein Protein, das auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen vorhanden sein kann. Wenn das Protein vorhanden ist, wird die Blutgruppe als Rh-positiv (Rh+) bezeichnet; wenn es fehlt, als Rh-negativ (Rh-). Der Rhesusfaktor spielt eine wichtige Rolle bei Bluttransfusionen und Schwangerschaften.

    Rhesusfaktor und Bluttransfusionen:

    • Rh-positiv (Rh+): Personen mit Rh+ Blut können sowohl Rh+ als auch Rh- Blut erhalten.
    • Rh-negativ (Rh-): Personen mit Rh- Blut dürfen nur Rh- Blut erhalten, da eine Transfusion von Rh+ Blut zu einer immunologischen Reaktion führen kann.

    Rhesusfaktor und Schwangerschaft:

    Der Rhesusfaktor ist auch bei Schwangerschaften wichtig. Wenn eine Rh-negative Mutter ein Rh-positives Kind erwartet, kann es zu Komplikationen kommen, insbesondere bei nachfolgenden Schwangerschaften, da der Körper der Mutter Antikörper gegen Rh-positive Zellen entwickeln kann. Deshalb wird schwangeren Rh-negativen Frauen oft eine Anti-D-Immunglobulin-Injektion (Anti-D- Prophylaxe) gegeben, um diese Immunreaktion zu verhindern.

    Zusammenfassend ist der Rhesusfaktor ein entscheidender Faktor bei der Blutgruppenkompatibilität und muss bei Bluttransfusionen und Schwangerschaften sorgfältig berücksichtigt werden.

    Wer kann welches Blut empfangen?

    Diese Tabelle verdeutlicht die Kompatibilität von Blutgruppen unter Berücksichtigung des Rhesusfaktors. Rh-negative Empfänger müssen darauf achten, nur Rh-negatives Blut zu erhalten, um immunologische Reaktionen zu vermeiden. Rh-positive Empfänger haben hingegen mehr Flexibilität und können sowohl Rh-positives als auch Rh-negatives Blut erhalten.

    Empfänger

    Kann Blut empfangen von:

    0-

    0-

    0+

    0-, 0+

    A-

    0-, A-

    A+

    0-, 0+, A-, A+

    B-

    0-, B-

    B+

    0-, 0+, B-, B+

    AB-

    0-, A-, B-, AB-

    AB+

    0-, 0+, A-, A+, B-, B+, AB-, AB+ (alle Blutgruppen)

     

    Beispiel für Kompatibilität:

    • Person mit Blutgruppe A- kann Blut von Spendern mit den Blutgruppen A- und 0- empfangen.
    • Person mit Blutgruppe A+ kann Blut von Spendern mit den Blutgruppen A+, A-, 0+ und 0- empfangen.

     Wer darf Blut spenden und was ist neu?

     Voraussetzungen für Blutspender:

    • Gesundheitszustand: Der Spender muss gesund und frei von Infektionskrankheiten sein.
    • Alter: Spender müssen zwischen 18 und 65 Jahre alt sein. Erstspender dürfen in der Regel nicht älter als 60 Jahre sein, regelmäßige Spender können bis 68 Jahre oder älter spenden, abhängig von der Beurteilung durch einen Arzt. Das Durchschnittsalter der Blutspender liegt bei etwa 48 Jahren, während das Durchschnittsalter der Erstspender bei 32,9 Jahren liegt.
    • Gewicht: Mindestgewicht von 50 kg
    • Blutdruck und Hämoglobinwert: Der Blutdruck muss in einem normalen Bereich liegen, und der Hämoglobinwert sollte ausreichend hoch sein.
    • Abstände zwischen den Spenden: Frauen dürfen alle 12 Wochen und Männer alle 8 Wochen Blut spenden.
    • Änderungen in Deutschland: Seit September 2021 dürfen homosexuelle Männer in Deutschland Blut spenden, wenn sie mindestens vier Monate lang keinen neuen Sexualpartner hatten. Diese Anpassung erfolgte, um die Diskriminierung zu verringern und dennoch die Sicherheit der Blutversorgung zu gewährleisten

     

    Wer wird von der Blutspende ausgeschlossen?

    Ausschlusskriterien:

    • Infektionskrankheiten: Personen mit Hepatitis B, Hepatitis C, HIV oder anderen Infektionskrankheiten
    • Medikamenteneinnahme: Bestimmte Medikamente können zu einem vorübergehenden oder dauerhaften Ausschluss führen
    • Risiko-Verhalten: Personen mit einem hohen Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten sowie Personen mit Drogenabhängigkeit
    • Reisen in Risikogebiete: Aufenthalt in Malaria- oder Zikavirus-Risikogebieten führt zu einem zeitlich begrenzten Ausschluss
    • Tätowierungen und Piercings: Personen, die sich in den letzten vier Monaten ein Tattoo oder Piercing haben stechen lassen
    • Schwangerschaft und Stillzeit: Frauen während der Schwangerschaft und bis zu sechs Monate nach der Geburt oder während der Stillzeit
    • Chronische Krankheiten: Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die nicht gut kontrolliert sind

     

    Was gilt es am Tag der Blutspende zu beachten?

    Am Tag einer Blutspende gibt es einige wichtige Dinge zu beachten, um sicherzustellen, dass der Spendevorgang reibungslos verläuft und sowohl für den Spender als auch für den Empfänger sicher ist. Diese Maßnahmen helfen, das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren und sicherzustellen, dass Sie sich schnell von der Blutspende erholen.

     

    Gut hydriert sein:

      • Trinken Sie ausreichend Wasser vor und nach der Blutspende. Eine gute Hydratation hilft, das Volumen des Blutes aufrechtzuerhalten und Kreislaufsymptomatiken infolge der Spende zu vermeiden

    Ausreichend essen:

      • Essen Sie eine gesunde Mahlzeit, bevor Sie Blut spenden. Vermeide jedoch fettige Lebensmittel, da diese die Analyse des Blutes beeinträchtigen können.

     Vermeidung von Alkohol:

      • Vermeiden Sie den Konsum von Alkohol am Tag der Blutspende und idealerweise auch am Tag davor, da Alkohol dehydrierend wirkt und das Blutbild beeinflussen kann.

    Ausreichend Schlaf:

      • Stellen Sie sicher, in der Nacht vor der Blutspende ausreichend Schlaf zu bekommen. Ein ausgeruhter Körper kann besser mit dem Blutverlust umgehen.

     Angemessene Kleidung:

      • Tragen Sie kurzärmelige oder leicht hochkrempelbare Kleidung, damit das medizinische Personal leicht Zugang zu Ihrem Arm erhält.

     Gesundheitszustand überprüfen:

      • Stellen Sie sicher, dass Sie sich gesund fühlen. Wenn Sie Erkältungssymptome, Fieber oder andere gesundheitliche Probleme haben, verschieben Sie die Blutspende.

     Keine anstrengende körperliche Aktivität:

      • Vermeiden Sie anstrengende körperliche Aktivitäten, Sport und schweres Heben am Tag der Blutspende, sowohl vorher als auch nachher.

     Mitbringen von Ausweisdokumenten:

      • Bringen Sie einen gültigen Ausweis oder Blutspenderausweis mit, falls erforderlich

     Nach der Blutspende:

      • Ruhen Sie sich nach der Blutspende für 10-15 Minuten aus und trinken Sie ausreichend. Ein kleiner Snack, wird Ihren Blutzuckerspiegel stabilisieren
      • Vermeiden Sie es, sofort nach der Blutspende aufzustehen oder schnelle Bewegungen zu machen, um Schwindel zu vermeiden
      • Achten Sie darauf, wie sie Sich fühlen. Bei Schwindel oder Unwohlsein informieren Sie sofort das medizinische Personal

     Nachsorge:

      • Trinken Sie in den folgenden 24 Stunden viel Flüssigkeit und vermeiden Sie Alkohol
      • Vermeiden Sie intensives Training oder anstrengende Aktivitäten für den Rest des Tages
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